TSV HARTHAUSEN/SCHER
1920-1929

50jähriges Jubiläum / Erstesmal Faustball
1920
spielte man Theater. Der Verein beteiligte sich am Albgaufest in Winterlingen. Von der Staatlichen Jugendpflege ging ein Zuschuß ein. Vom Gauturnfest in Hettingen kehrten sechs Preisträger heim. Die heimgekehrte Riege führte ihre Übungen im Dorf nochmals vor.
Und 1920 am 7. November war noch ein Abturnen, bei dem folgende Sieger ermittelt wurden.
Mittelstufe
- Johann Roth
- August Guggel
- Alois Kromer
- Josef Schmid
- Gregor Endriß
Fünfkampf
- Kasimir Mauz
- Karl Endriß
- Josef Hagg
- Tiburt Pfaff
- Johann Stauß
- Emil Oswald
- Alfons Kromer
- Erhard Knaus
Zöglinge
- Anton Kromer
- Eugen Holzmann
- Gustaf Pfaff
- Markus Endriß

1921
Gauturnfest in Gammertingen, Riege mit 22 Mann und 10 Einzelsieger. Die Gemeinde erklärt sich bereit, dem Verein ein bewegliches Reck zu kaufen zum Preis von 1200,– Mark.
In Winterlingen beim Jubiläum turnen, als Sieger 8 Turner. Ehrenmitglieder werden ernannt. Mit dem Fuhrwerk zum Gauturnfest gefahren. Auswärtige Vorturnerstunden besucht.
1922 / 50jähriges Jubiläum
Fünfzigjähriges Stiftungsfest mit acht Vereinen der Umgebung. Preisturnen. Hauptlehrer Speidel, Gründer des Verein, erhält durch Vorstand Klemens Gauggel eine Ehrenurkunde überreicht. Vom eigenen Verein 13 Sieger beim Wettkampf. Abrechnung mit Inflationszahlen. Beitrag von 3,– auf 20,– Mark erhöht.

Das Faustballspielen
1922 wählte die Versammlung zum erstenmal einen Spielwart, das war Josef Kromer. Man kam dann in Freundschaftspielen in Verbindung, besonders mit Faustballern von Winterlingen, Ebingen, vor allem aber von Bitz, die dieses Turnspiel schon länger pflegte. Sie wurden unsere Lehrmeister, und 1924 hatten wir dann eine feste Mannschaft beisammen, die sich 1925 für die Spiele um die Gaumeisterschaft meldete. Es waren die Spieler Gustaf Pfaff, Gregor Endriß, Hermann Kille, Peter Abt, Josef Kromer. Man spielt gegen Veringenstadt, Gammertingen, Inneringen, Sigmaringen, Bingen, Sigmaringendorf und gewann die Gaumeisterschaft.
In Spiellehrgängen, die sowohl im Gau wie vom Land aus durchgeführt wurden, wurden die Fertigkeiten immer mehr gesteigert, so daß die Gaumeisterschaft auch in den folgenden Jahren gewonnen wurde. Eine junge Mannschaft aus den Spielern Bruno Schreiber, Johann Pfaff, Eugen Koch, Albert Fauler und Karl Endriß spielten bald als II. Mannschaft um die Gaumeisterschaft und steigerten die Zahl der Meisterschaften in ununterbrochener Folge auf sieben. Dafür erhielt der Turnverein Harthausen als Anerkennung eine vom Gau gestiftete Plakette.
Die Gaumeisterschaft berechtigte und verpflichtete zu den Gruppenspielen für die Landesmeisterschaft, die jedes Jahr an einem anderen Ort stattfanden. So haben die Mannschaften von Harthausen in Tübingen, in Calw, in Alpirsbach, in Pfullingen, in Ulm, in Ebingen und in Pfullingen gegen andere Gaumeister gespielt und dabei gegen recht starke Mannschaften ehrenvoll abgeschnitten.
Gauturnfest

1923
Gauturnfest in Veringenstadt. Riege Klasse B, Zuschuß von der Jugendpflege, 13 Einzelsieger. Kollekte in der Seidenfabrik 825,– Mark, Juli 23,2 Mill.
Und der Schriftwart Mathias Ade vermerkt im November 1923: „Durch eine neue Gold-Lenk-Währung unter der Regierung Dr. Stresemann sind als 10 Milliarden ein Pfennig und eine Billion = 1 Mark. Somit ist unser Kassenbestand drei Pfennig.
Aber trotz dieser Kassenleere ließ man sich nicht entmutigen, das Abturnen fand trotzdem statt, und desto begehrter waren die gespendeten Preise, die an folgende Turner vergeben wurden:
Oberstufe
Preis: Josef Kromer / 116 Punkte / 1 Kleiderregal von Jos. Günther
Preis Hermann Kille / 108 Punkte / 1 Glas Honig von Benno Weiß
Preis Gustaf Pfaff / 106 Punkte / 1 Selbstbinder von Edm. Maier
Preis Johann Roth / 101 Punkte / 1 Fl. Beerenwein von A. Weßner
Preis Gregor Endriß / 91 Punkte / 1 Streichholzständer von H. Kromer
Preis Alois Kromer / 91 Punkte / 1 Paar Würste von A. Kromer I
Unterstufe
Preis: Leopold Gauggel / 86 Punkte / 1 Stück Seife von Josef Weiß
Preis Paul Knaus / 78 Punkte / 10 Zig.
Preis Josef Nolle / 75 Punkte / Holzwaren von Franz Wern
Preis Willibald Nolle / 68 Punkte / 1 Teller von Fräulein Ade
Zöglinge
Preis Anton Hagg / 91 Punkte / 1 Paar Würste
Preis Emil Stauß / 88 Punkte / Holzwaren von Franz Wern
Preis Moritz Pfaff / 88 Punkte / Holzwaren von Franz Wern
Siebenkampf
Preis: Tiburt Pfaff / 116 Punkte / 1 Schinkenwurst von Herm. Weßner
Preis Moritz Failer / 115 Punkte / 1 Flasche Wein von Anton Wesner
Preis Bruno Kromer / 100 Punkte / 1 Aschenbecher von Herm. Kromer
Preis Johann Stauß / 90 Punkte / 1 Aschenbecher von Herm. Kromer
Preis Peter Gauggel / 65 Punkte / Rauchwaren von Tiburt Pfaff
Preis Moritz Kromer I / 61 Punkte / Holzwaren von Franz Wern
Preis Moritz Kromer II / 58 Punkte / Holzwaren von Franz Wern
Preis Hermann Wesner / 50 Punkte / Holzwaren von Franz Wern
1924
fing man mit neuem Geld an, erhob 15 Pfennig Monatsbeitrag, bettelte manchen Dollar bei den Harthausern in Amerika, spielte zugunsten der Kasse wieder Theater, beschloß, Singstunden abzuhalten, machte ein Gesuch an die Gemeinde zur Anschaffung eines Turnpferdes und bestellte es in Stuttgart zum Preis von 230 Mark. Die Gemeinde gab einen Zuschuß von 80 Mark. Fräulein Creszentia Weiß in Amerika sammelte 45 Dollar, das waren 189 Mark, und die für das Pferd geliehenen Gelder konnten zurückbezahlt werden.
Am 6. Juli führte Harthausen das 49. Gauturnfest durch. 24 Gauvereine nahmen teil. Am Samstag kamen die Vereine Bingen, Jungnau, Burladingen, Laucherthal, Scheer, Trochtelfingen, Krauchenwies, Sigmaringendorf, Gauselfingen, Großengstingen, Oberstetten mit Lastauto, Fuhrwerk, zu Rad oder zu Fuß mit 386 Mann und 75 Kampfrichtern, die alle einquartiert wurden.
Sonntagmorgen folgte Veringenstadt, Benzingen, Frohnstetten, Straßberg, Veringendorf, Steinhilben, Inneringen, Mägerkingen, Kaiseringen, Hettingen, Gammertingen, Neufra, Harthausen. Die Turnerzahl stieg auf über 800, darunter waren 571 Einzelturner. Der Verein
turnte in der Klasse A mit 36 Mann unter Turnwart Josef Kromer. Im Einzelturnen beteiligten
sich 28 Mann. Davon wurden zwölf Kranzsieger.
In diesem Jahr schaffte der Verein die Geräte für das Faustballspielen an, es begann ein reges Spielen. Partner waren Mannschaften von Ebingen, Bitz und Winterlingen. Neue Kulissen für die Theateraufführungen wurden gekauft. Auch ein Schutzkasten wurde beschafft für das Turnpferd. Als 25prozentige Abgabe vom Reingewinn vom Gauturnfest erhielt der Turngau 50 Mark.
Beim Gauturnfest am 6. Juli 1924 in Harthausen konnte der TV Harthausen folgende Preise verzeichnen:
Die Turnerriege turnte mit 36 Mann in der Klasse A und errang unter Turnwart Josef Kromer den II-A- Preis.
Am Einzelwetturnen beteiligten sich 28 Turner, und es wurden folgende Siege errungen:
Fünfkampf, Altersklasse: August Gauggel den 3. Preis, Kranz und Diplom.
Siebenkampf, Oberstufe: Josef Kromer, Turnwart, 4. Preis, Kranz und Diplom
Fünfkampf, Unterstufe: Paul Knaus, 13b-Preis mit Diplom.
Siebenkampf, Unterstufe: Johann Roth, 1. Preis, Kranz und Diplom.
Fünfkampf, Jugendturner: Leopold Gauggel 2b-Preis, Kranz und Diplom.
Fünfkampf, Jugendturner B: Josef Bulach 16b-Preis mit Diplom.
Siebenkampf, Jugend: Emil Stauß, 4. Preis mit Kranz und Diplom.
Achtkampf, Geräteturnen: Gustav Pfaff, 2. Preis, Kranz und Diplom.
Hermann Kille, 4. Preis, Kranz und Diplom
Siebenkampf, Volkstümlich: Johann Stauß, 7. Preis, Kranz und Diplom.
Fünfkampf, Klasse B: Bruno Kromer, 1. Preis, Kranz und Diplom, und Albert Gauggel, 5. Preis, Kranz und Diplom.


1925
war die Beteiligung am Gauturnfest etwas geringer als beim eigenen Fest, jedoch zufriedenstellend. Die Faustballmannschaft wurde zum erstenmal Gaumeister. Die Mannschaft: Gustav Pfaff, Gregor Endriß, Hermann Kille, Peter Abt und Josef Kromer. Ein Abturnen findet statt. 17 Preisturner. Weihnachtsfeier. Weitere Kulissen angeschafft.


1927
Gauturnfest in Trochtelfingen, Klasse B, 1. Preis; im Einzelturnen sieben Kränze errungen
1928
Gauturnfest in Burladingen, Riege mit 23 Mann. 1. Preis. Anzahl Einzelsieger, Weihnachtsfeier.
1929
Beim Gaufest in Benzingen, bei der Fahnenweihe in Inneringen, 9 Einzelwettkämpfer erfolgreich. Vereinsriege C-Klasse. Theater gespielt.

